Kirche und Sozialdemokratie in Österreich – Gepostet auf: Allgemein

Am 25. Mai 2023 fand in den Räumlichkeiten des Bundes Sozialdemokratischer Akademiker (BSA) in Salzburg ein Diskussionsabend zum Thema „Katholische Kirche und Sozialdemokratie“ statt. Am Podium saßen neben Univ.-Prof. DDr. Franz Gmainer-Pranzl (Theol. Fakultät der Universität Salzburg) die Betriebsseelsorgerin Ulrike Hammerl (Steyr) und der Vorsitzende des Mauthausenkomitees Steyr, Mag. Karl Ramsmayr und Stadträtin Mag. Anja Hagenauer (SPÖ Salzburg). Moderator des Abends war Mag. Josef Weilhartner, Landesvorsitzender des BSA Salzburg.

Beginnend bei tiefen historischen Gräben aus der Ersten Republik bis zu den Tauwetterphänomenen, wie dem Treffen von Bruno Kreisky und Kardinal König in den 1970er-Jahren, dem Besuch Kardinal Königs beim ÖGB-Kongress sowie die gelungene Kooperationen im Engagement um den freien Sonntag usw. kamen verschiedene politische, aber auch persönliche Erfahrungen zur Sprache. Die Diskutanten waren sich aber einig,  dass e s in jüngster Zeit die Distanz zwischen beiden Organisationen wieder verstärkt hat. Eine kirchliche Selbstverpflichtung  zur Äquidistanz aus der Konzilszeit ist scheinbar einem neuen Naheverhältnis zur ÖVP gefolgt.  Auch das Verhältnis der Kath. Kirche zur FPÖ scheint zunehmend unklarer.

Praxisbeispiele aus der Betriebsseelsorge machen Hoffnung, dass dort, wo Begegnung geschieht, auch eine Annäherung und Respekt zwischen Sozialdemokraten und Katholiken möglich ist. Hoffnung gibt auch, dass eine konstruktiv- kritische  Mehrheit der Mitte, die es zweifellos gibt, die Gesellschaft und die Kirche offen halten kann. Eine besondere Note erhielt die Veranstaltung durch die Tatsache, dass sie am Abend vor der Präsentation der schwarz-blauen Koalition in Salzburg stattfand.

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