âWir gehen zwar, aber wir kehren wiederâ. Diese prophetischen Worte des evangelischen Gmundner Pfarrers Daniel Thanner in seinem letzten Gottesdienst in der Stadt am 13. Oktober 1624 markierten eine Zeitenwende. Von nun an waren evangelische Gottesdienste generell verboten, die Pfarrer mussten das Land verlassen, der lutherische Glaube wurde untersagt. FĂŒr das Salzkammergut, wo ĂŒber neunzig Prozent der Bevölkerung protestantisch waren, bedeutete dies einen regelrechten Schock. Es begann die harte Zeit des Geheimprotestantismus. Viele lieĂen sich auf Druck der Obrigkeit zum Katholizismus bekehren, aber viele blieben ihrem alten Glauben treu und ĂŒbten diesen im Untergrund aus. Der Geheimprotestantismus war geboren. Die nun folgenden 157 Jahre stellten nicht nur fĂŒr diese Menschen eine ungemein schwierige Zeit mit riesigen Belastungen dar, sondern auch fĂŒr diejenigen, die diese Untergrundbewegung, auch Kryptoprotestantismus genannt, zu verhindern und zu bekĂ€mpfen hatten: die Organe der staatlichen Habsburgerherrschaft ebenso wie die AmtstrĂ€ger der katholischen Kirche, Weltgeistliche wie Mönche. Diese Auseinandersetzungen entwickelten sich in den folgenden gut eineinhalb Jahrhunderten zu einem Wechselspiel von Erfolgen und Misserfolgen fĂŒr beide Seiten in einer Region, in der die Bevölkerung widerstĂ€ndiger und unbeugsamer als in den meisten anderen Gebieten der Habsburgermonarchie zu sein schien.
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