Katholische Kirche und Sozialdemokratie in Österreich

 28,00

Enthält 10% reduzierte MwSt.
zzgl. Versand
Lieferzeit: sofort lieferbar

Ein (selbst-)kritischer Blick auf Geschichte und Gegenwart

ISBN 978-3-903040-54-0

2007

Die Ausrufung der Republik „Deutschösterreich“ 1918 sowie der „Anschluss“ Österreichs an Hitler-Deutschland 1938 markieren zwei Daten, zwischen denen sich die dramatische Geschichte der Ersten Republik sowie des austrofaschistischen Ständestaats abspielte. Ereignisse wie der „Schattendorfer Prozess“ und der Brand des Justizpalasts (1927), die Februarkämpfe sowie die Beendigung der parlamentarischen Demokratie in Österreich (1934) waren Ausdruck einer wachsenden Polarisierung und Radikalisierung der österreichischen Gesellschaft in der Zwischenkriegszeit. Die einseitige Parteinahme der Katholischen Kirche für die „Christlich-Soziale Partei“ und eine konservative Gesellschaftsordnung führte zu einer tiefgreifenden Entfremdung zwischen Kirche und sozial-demokratischer Arbeiterbewegung, die bis weit in die Zweite Republik hinein reichte und die Politik zum Teil bis in die Gegenwart prägt.
Ein (selbst-)kritischer Blick auf Geschichte und Gegenwart des Verhältnisses von Katholischer Kirche und Sozialdemokratie in Österreich ist nicht nur aus historischen Gründen wichtig, sondern aufgrund einer zutiefst theologischen Fragestellung: Was hat das „Heil“ des christlichen Glaubens mit der sozialen Befreiung aus Ungerechtigkeit und Unterdrückung zu tun? Welche Lehren muss die gegenwärtige österreichische Kirche aus der zweifellos unrühmlichen Rolle ziehen, die sie in der Ersten Republik gespielt hat? Und welche Beziehungen bestehen überhaupt zwischen Katholischer Kirche und emanzipatorischer Politik bzw. linken gesellschaftspolitischen Bewegungen, die in aller Welt für Frieden, Gerechtigkeit und Solidarität eintreten?
Der vorliegende Sammelband, der auf eine Tagung in der AK Linz am 4. Oktober 2019 zurückgeht, versteht sich als Beitrag zur kirchlichen Nachdenklichkeit und zur kritischen Auseinandersetzung mit dem eigenen gesellschaftlichen Standort, vor allem aber als Impuls zu einer mutigen Orientierung an der befreienden Kraft des Evangeliums.

Größe 16 × 23 cm